Weltflüchtlingstag: Urbane Flucht bringt Städte an Belastungsgrenze / Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" müssen gezielte Maßnahmen ergreifen, um in zunehmenden Notlagen zu unterstützen

Weltflüchtlingstag: Urbane Flucht bringt Städte an Belastungsgrenze / Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ müssen gezielte Maßnahmen ergreifen, um in zunehmenden Notlagen zu unterstützen

Bonn (ots) – Kriege, Verfolgung, Hunger, Armut sowie klimabedingte Naturkatastrophen und ihre Folgen zählen zu den Gründen, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Mehr als 79 Millionen befinden sich laut UNHCR weltweit auf der Flucht – Tendenz steigend. Das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland Hilft“ weist zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni auf die stark wachsenden Zahlen der Flüchtlinge in Städten und die damit verbundenen Herausforderungen für die Bevölkerung und die Verwaltungsorgane hin. So befindet sich auch die jordanische Hauptstadt Amman seit Beginn des Bürgerkrieges vor über neun Jahren regelmäßig am Rande ihrer Kapazitätsgrenze.

200.000 syrische Flüchtlinge leben in Amman

Die vom Bürgerkrieg stark betroffene syrische Bevölkerung macht nach Angaben von UNHCR mit insgesamt 13,2 Millionen den größten Teil der weltweiten Flüchtlinge aus. 6,6 Millionen der Menschen haben ihr Heimatland verlassen und sind in andere Länder geflüchtet. Der Großteil der Menschen auf der Flucht sucht dabei in einem der syrischen Nachbarländer Schutz. Sie fliehen in Länder, deren Wirtschaft und Städte den stark wachsenden Bevölkerungszahlen nicht gewachsen sind und deren wirtschaftliche Lage auch schon ohne Geflüchtete schwierig wäre. Alleine in der jordanischen Hauptstadt Amman, die vier Millionen Einwohner hat, leben den Angaben der Hilfsorganisation Help – Hilfe zur Selbsthilfe zufolge rund 200.000 syrische Flüchtlinge.

„Mit einer Flucht in die Anonymität von Städten erhoffen sich viele Geflüchtete mehr Schutz vor Verfolgung, aber auch die Möglichkeit, eine Arbeit zu bekommen, eine bessere Schulbildung oder Gesundheitsversorgung. Fern von eingezäunten Flüchtlingslagern erhoffen sie sich in Städten mehr Rechte, Unabhängigkeit und Freiheiten“, sagt Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von „Aktion Deutschland Hilft“. Doch das ist in vielen Fällen ein gefährlicher Trugschluss und eine Flucht in die Stadt birgt große Herausforderungen: „Wir stellen leider sehr häufig fest, dass Flüchtlinge, die nicht bei Verwandten unterkommen können, obdach- und mittellos werden“, so Roßbach weiter. Nach Angaben der Bündnisorganisation CARE sind 78 Prozent der syrischen Flüchtlinge in Jordanien arbeitslos und 82 Prozent leben unterhalb der Armutsgrenze.

Hohe Belastungen bringen Städte an ihre Grenzen

Viele Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ leisten bereits seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Jordanien und in Amman Hilfe. Die dezentrale Verteilung der Flüchtlinge in großen und unübersichtlichen Städten erschwert den Helfern jedoch deren Registrierung und die Versorgung mit Lebensmitteln, Gesundheitsprävention oder anderen dringend benötigten Hilfsgütern.

Roßbach betont, dass „Städte wie Amman, die prozentual zu ihrer Bevölkerung so viele Flüchtlinge aufnehmen, auf internationale Hilfe und finanzielle Unterstützung angewiesen sind – insbesondere jetzt während der Coronakrise.“ Denn die zusätzliche Belastung durch die hohen Flüchtlingszahlen verlangt den Verwaltungsstrukturen viel ab und kann bestehende strukturelle Probleme wie Wohnraummangel, Gewalt, Kriminalität und knappe Ressourcen verschlimmern.

Urban Gardening und Bildungsprojekte fördern Eigenständigkeit

Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ ergreifen Hilfsmaßnahmen, um in den zunehmenden Notlagen der Städte die Geflüchteten und auch die ansässige Bevölkerung zu unterstützen. So auch in Amman: Da die Versorgung mit Lebensmitteln im trockenen und heißen Amman eine große Herausforderung ist, helfen die Mitarbeiter von Help bedürftigen Familien beim Anlegen von Urban Gardening-Flächen auf Hausdächern zur Selbstversorgung mit gesundem und frischem Obst und Gemüse, ergänzt durch Workshops, in denen sie Fachwissen weitergeben. „Ein wichtiger Aspekt in der humanitären Hilfe ist es, nicht nur Mittel bereitzustellen, sondern auch Wissen zu vermitteln. Denn so können die Menschen wirklich unabhängig werden“, so Roßbach.

CARE setzt sich in Amman besonders für Kinder und Frauen ein: Mit Bargeldzahlungen ermöglicht die Organisation Kindern einen besseren Zugang zu Schulen und bietet darüber hinaus psychosoziale Maßnahmen an, um das schützende Umfeld der Kinder zu stärken.

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis von deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter dem gemeinsamen Spendenkonto 10 20 30 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und dem Deutschen Spendenrat angehörige Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. http://www.aktion-deutschland-hilft.de

„Aktion Deutschland Hilft“ nimmt Spenden für die weltweite Nothilfe entgegen: Stichwort „Nothilfe weltweit“ IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft) Spendenhotline: 09 00 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk höher) Charity SMS: SMS mit ADH10 an die 8 11 90 senden (10EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Aktion Deutschland Hilft 9,83 EUR) Online spenden unter: http://www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

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