50-Hertz-Chef Kapferer: "Die Systemstabilität ist nicht gefährdet"

50-Hertz-Chef Kapferer: „Die Systemstabilität ist nicht gefährdet“

Berlin (ots) – Der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz sieht keine Probleme für die Versorgungssicherheit, sollten die aktuell geltenden Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus länger anhalten. „Verglichen mit anderen Teilen der Wirtschaft sind wir sehr gut in der Lage, vieles im normalen Geschäft aufrechtzuerhalten“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von 50 Hertz, Stefan Kapferer, im Interview mit dem Energienachrichtendienst energate.

Der Netzbetreiber verzeichnet durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens einen sinkenden Stromverbrauch in der Region. Er liege unter der Woche derzeit etwa auf dem Niveau von Wochenenden, sagte Kapferer. Das Wetter in der vergangenen Woche sorgte dabei gleichzeitig für eine hohe Einspeisung von Solar- und Windenergie. Damit umzugehen, sei aber kein Problem, betonte der Chef des Übertragungsnetzbetreibers. „Die Systemstabilität ist nicht gefährdet.“ Dies gelte übrigens nicht nur für Deutschland. „Selbst in Italien, das derzeit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen ist, sind keine Ausfälle der Stromversorgung zu verzeichnen“, so Kapferer.

Bislang erst ein Coronafall bei 50 Hertz

Als Betreiber kritischer Infrastruktur sei das Unternehmen generell auf eine Pandemiesituation vorbereitet. Ende Februar hat der Übertragungsnetzbetreiber begonnen, entsprechende Pläne umzusetzen. „Wir haben früh darauf geachtet, dass die Belegschaft in der Netzleitwarte keinen Kontakt zu anderen Kolleginnen und Kollegen hat, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren“, erläuterte Kapferer. Eine Corona-Erkrankung hat es bei 50 Hertz bereits gegeben, allerdings nicht in einem sensiblen Bereich. „Wir haben sofort alle Kontaktpersonen ermittelt, die Etage geräumt und desinfiziert“, erklärte Kapferer. Bisher jetzt habe es keine weiteren Ansteckungen gegeben.

Andere Energieversorger wie EWE denken darüber nach, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sensiblen Bereich zu kasernieren, um den Betrieb zu gewährleisten. Der österreichische Energieversorger Wien Energie ist diesen Schritt bereits gegangen. Ausschließen will auch 50 Hertz einen solchen Schritt nicht. Es gebe einen abgestuften Krisenreaktionsplan, betonte Kapferer. „In einem solchen mehrstufigen Schutzkonzept kann die Kasernierung von Mitarbeitern ein potenzielles Element sein. In der aktuellen Situation kann man prinzipiell nichts ausschließen.“

Netzausbau geht weiter

Wie viele andere Unternehmen auch ist 50 Hertz aktuell allerdings von Lieferengpässen für bestimmte Bauteile betroffen. Große Folgen, etwa für den Netzausbau, erwartet das Unternehmen dadurch aber nicht. Bisher laufen die Baustellen mit den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen weiter. „Natürlich kann niemand ausschließen, dass es in den kommenden Wochen noch Veränderungen geben wird“, sagte Kapferer. Er sei aber optimistisch, dass es keine Verzögerungen geben werde.

Das ganze Interview mit 50-Hertz-Chef Stefan Kapferer lesen Sie hier. (https://w ww.energate-messenger.de/news/201296/kapferer-in-der-aktuellen-situation-kann-ma n-nichts-ausschliessen-)

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Karsten Wiedemann
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