Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten

Das Erste: Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten

München (ots) –

Am Sonntag, 1. August 2021, 19:20 Uhr vom NDR im Ersten

Moderation: Andreas Cichowicz

Geplante Themen:

USA: Neun Jahre nach Wirbelsturm „Sandy „- Wiederaufbau in New York geht nur langsam voran
In den westdeutschen Katastrophengebieten hoffen die Menschen auf einen schnellen Wiederaufbau und auf eine Infrastruktur, die Schutz vor zukünftigen Naturkatastrophen bietet. Die Situation im New Yorker Stadtteil Rockaway Beach zeigt, dass die Reparatur- und Sicherungsarbeiten allerdings noch lange dauern könnten: Im Herbst 2012 wütete dort mit Hurrikan „Sandy“ einer der schlimmsten Wirbelstürme über der amerikanischen Ostküste. Große Teile New Yorks waren betroffen, auch 130.000 Einwohner der vorgelagerten Halbinsel Rockaway. Noch sechs Wochen nach dem Sturm waren sie ohne Strom, obwohl sich in vielen anderen Stadtteilen das Leben schnell wieder normalisiert hatte. Neun Jahre später sind die Bauarbeiten an Flutschleusen und Hochwasserschutz-Einrichtungen immer noch nicht beendet. Und die Einwohner von Rockaway fragen sich, warum die reichen Stadtteile in Manhattan schon vor Jahren wiederhergerichtet wurden.
Autor: Marc Steinhäuser, ARD-Studio New York

China: Weltmacht-Anspruch und Konfrontation mit den USA
Victor Gao von der regierungsnahen Denkfabrik „Center for China and Globalization“ ist sich sicher: „Wir gehen davon aus, dass ungefähr im Jahr 2050 Chinas wirtschaftliche Gesamtleistung so groß sein wird wie die der USA und der EU zusammen.“ Und diese globale Führungsposition solle sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch widerspiegeln. Deswegen rüstet die chinesische Armee auf, betreibt inzwischen mit etwa 350 Schiffen die größte Flotte der Welt. Staatschef Xi Jinping gibt sich selbstbewusst und warnt vor allem die USA vor einer Konfrontation mit der Volksrepublik. Der Weltspiegel berichtet über die geopolitischen Ambitionen Chinas.
Autor: Daniel Satra, ARD-Studio Peking

Australien: Strafzölle und wirtschaftlicher Druck – Australiens Wirtschaft leidet unter Chinas Politik
Wer einen Konflikt mit der chinesischen Regierung austrägt, muss mit politischen Konsequenzen rechnen – diese Erfahrung machen australische Landwirte seit einigen Monaten. Die Regierung hatte genauere Informationen über die Herkunft des Corona-Virus gefordert und die kommunistische Staatsführung in Peking damit verärgert. Als Reaktion verhängten die Chinesen Strafzölle gegen australische Produkte. Vor allem für Winzer und Rinderfarmer brechen inzwischen wichtige Exportmärkte weg, viele machen sich Sorgen um die Zukunft. Experten sind sich einig: Die chinesische Regierung will ein Exempel statuieren.
Autorin: Sandra Ratzow, ARD-Studio Singapur

Hierzu auch der „Weltspiegel“ Podcast:
Weltmacht China – auf dem Weg zur Nummer Eins?
Philipp Abresch im Gespräch mit Steffen Wurzel, Hörfunk-Korrespondent in China, Ariane Reimer, ehemalige Fernseh-Korrespondentin in China und Reinhard Bütikofer/Grüne, Mitglied des Europäischen Parlaments

Schweden: Gewalt-Welle in den Städten
Die Gewalt geht um in den großen Städten Schwedens. Jugendbanden bekämpfen sich gegenseitig, überfallen öffentliche Einrichtungen und setzen Schusswaffen ein. Inzwischen ist Schweden im europäischen Vergleich Spitze bei Schusswaffendelikten. „Denen ist alles egal, die schießen mitten im Zentrum, sogar in der Pizzeria“, sagt Carolina Sinisalo. Vor fünf Jahren wurde ihr Sohn bei einer Schießerei getötet – zufällig! Er stand zur falschen Zeit am falschen Ort, als maskierte junge Männer um sich schossen. Die Polizei steht der Bandenkriminalität hilflos gegenüber. Vor allem in den tristen Vorstädten haben sich kriminelle Strukturen etabliert. Jugendliche, die im schwedischen Wohlfahrtsstaat ohne Perspektive sind, suchen Bestätigung in den Banden. Viele Experten fürchten, dass die Gewaltspirale sich kurzfristig nicht stoppen lässt. Wir berichten über die Gewalt und ihre Hintergründe, die das eigentlich so friedliebende Schweden inzwischen erschüttern.
Autor: Christian Blenker, ARD-Studio Stockholm

USA: TikTok-Truckerinnen werden zu Social-Media-Stars
„This is Trucker life, Baby!“ Clarissa Rankin ist ein Star auf TikTok. 1,3 Millionen Follower sorgen für Werbeeinnahmen, die oft den Verdienst in ihrem regulären Job übertreffen. Clarissa ist jedoch keine Influencerin für Kosmetik, Mode oder Lifestyle – sie fährt Truck. Früher Langstrecke, heute fast nur noch Tagestouren. Das sei besser mit ihrer Familie zu vereinbaren. Die umtriebige Unternehmerin war von Anfang an auf Social-Media aktiv, aber der Durchbruch kam, als sie von ihren Erlebnissen als Frau hinter dem Steuer eines Trucks berichtete. „Auf Social-Media motiviere ich Menschen, baue sie auf, bin komisch und zeige die Realität einer hart arbeitenden Frau.“ Man müsse eine dicke Haut haben, wenn man als Frau in der Truckerwelt lebe. Das weiß auch Shelle Lichti. Sie ist eine Veteranin hinter dem Lkw-Steuer. Auch sie nutzt Socialmedia, aber mehr, um auf ihre Anliegen für die LGBTQ-Bewegung aufmerksam zu machen. Beide Truckerinnen wollen Vorbilder sein für andere in diesem eher noch ungewöhnlichen Beruf für Frauen. Und das passt in die Zeit, denn in den USA gibt es gerade eher einen Mangel an Fahrern, und viele Unternehmen werben bewusst Frauen an. Für Fahrerinnen ist der Job attraktiv, weil sie das verdienen, was auch Männer bekommen. In den letzten Jahren hat der Anteil von Frauen in diesem Geschäft stetig zugenommen. Und in der Social-Media-Welt können sie so sogar zu kleinen Stars werden, wie Clarissa beweist.
Autorin: Claudia Buckenmaier, ARD-Studio Washington

Frankreich: Die Müllsammler von Korsika
Irgendwann konnte Pierre-Ange Guidicelli den Anblick der vermüllten Strände und Buchten auf Korsika nicht mehr ertragen. Und er beschloss, etwas dagegen zu unternehmen. Der 25Jährige gründete vor fünf Jahren den Verein „Mare Vivu“ und begann mit freiwilligen Helfern, den allgegenwärtigen Plastikmüll auf seiner Insel einzusammeln. Inzwischen ist „Mare Vivu“ zu einer der wichtigsten Naturschutzorganisationen der Insel geworden und Pierre-Ange Guidicelli will noch mehr erreichen: Auch in den Gewässern rund um die Insel sammeln sie Plastikmüll, um die Unterwasser-Flora und Fauna zu retten.
Autorin: Sabine Rau, ARD-Studio Paris

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Redaktion: Clas Oliver Richter

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